Chronik
Dies Chronik wurde zum 40-jährigem Vereinsjubiläum 1995 geschrieben.
Die Vorgeschichte
In der Zeit von 1920 bis etwa 1930 entwickelte sich der Segelflug zum Volkssport. Ursprünglich wurde im Hangaufwind geflogen. Dabei wurden im Stau der vom Wind angeblasenen Berghänge Flugzeiten von mehreren Stunden erreicht. Diese Art des Fliegens konnte jedoch auf Dauer nicht befriedigen, da man an Plätze gebunden war, die über geeignete Hänge verfügten. Nach der Erfindung der Thermik (Entdeckung des thermischen Aufwindes) wurden Flüge in großen Höhen und damit Gleiten über weite Strecken möglich. Der Segelflug war "flügge" geworden und breitete sich über das ganze Land aus. Überall entstanden nach 1930 Ortsvereine, so daß der Segelflug seinen beispiellosen Siegeszug begann. Auch in Oevenrop trafen sich bereits 1932 einige Flugbegeisterte (u.a. Ludwig u. Engelhard Gierse, August Keßler, Walter Masseck, Ernst Hamberg) und begannen mit dem Bau eines Gleitflugzeuges, das schließlich 1935 auf dem damaligen VfR- Sportplatz der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Geflogen wurde innerhalb der Arnsberger Gruppe des DLV in Schüren bei Meschede. Als das Flugzeug bei einem Übungsflug zu Bruch ging, endete das erste Kapitel Fluggeschichte für die Oevenroper Gruppe. Mit Gründung einer Modellbaugruppe im Jahre 1938 wurde ein zweiter Anlauf gestartet, um wieder zum Segelflug zu kommen. Dies war jedoch nur möglich im Rahmen des seinerzeit herrschenden Systems (NSFK bzw. Flieger HJ). Fluggerät wurde vom Staat gestellt, und mit 14 Jahren konnten die Flugschüler ihre Ausbildung auf Gleitflugzeugen beginnen. Gestartet wurde mit dem Gummiseil ; die Kommandos: "Haltemannschaft - Fertig - Startmannschaft - Fertig - Ausziehen - Laufen - Los" klingen noch heute bei besonderen Anlässen als Oevenroper Rakete durchs Spatzennest dem Clubheim der Oeventroper Segelflieger. Der erste Gruppenführer war damals Wolfgang Schönert. Zusammen mit Neheimer, Arnsberger und Freienohler Luftsportlern fuhren die Oeventroper zur Segelflugschulung nach Schüren, Geflogen wurde an den Wochenenden sowie in Ferienlagern. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges (1939) wurde eine kontinuierliche Aufbauarbeit zunächst unterbrochen, da die 18jährigen zum Wehrdienst eingezogen wurden. Da jedoch immer wieder junge Fluginteressenten nachrückten, blieb die Oeventroper Gruppe bis Kriegsende (1945) bestehen. Nach Kriegsende war zunächst jede Art von Luftsport in Deutschland verboten. Erst im Jahre 1952 wurde das Verbot von den Siegermächten aufgehoben, und es bildeten sich wieder Ortsvereine, die jedoch wieder mit Null anfangen mussten, da alles Fluggerät zerstört bzw. beschlagnahmt worden war.
Neubeginn und Gründung des Luftsportclubs Oeventrop e.V.
Im Sommer 1955 faßten Fritz Lehmenkühler und Wolfgang Schönert nach einer Versammlung des Arnsberger Luftsport- Vereins, dem beide seit 1953 angehörten, den Entschluß, in Oeventrop einen selbständigen Verein ins Leben zu rufen. Sie verschickten Einladungen an alle ihnen bekannten Luftsportler zu einer zwanglosen Zusammenkunft am Samstag, dem 30. Juli 1955 im Gasthof Berens. 27 Personen, die fast alle schon einmal einen "Steuerknüppel" geführt hatten und vom "Bazillus Flugleidenschaft" infiziert waren, folgten dieser Einladung. Wolfgang Schönert gab zunächst einen Rückblick auf die frühere fliegerische Tätigkeit in Oeventrop. Die Mehrheit der Anwesenden war daraufhin der Meinung, man solle auch in Oeventrop wieder einen Luftsportverein ins Leben rufen, Die Anwesenden bestimmten Karl Schulte, seinerzeit 1. Vorsitzender des TuS Oeventrop, zum Versammlungsleiter. Die Abstimmung bestätigte den Wunsch nach sofortiger Vereinsgründung. Die Versammlung wählte Wolfgang Schönert zum 1. Vorsitzenden, Fritz Lehmenkühler zum Geschäftsführer und Karl Masseck zum Kassenwart. Damit war der Luftsport-Club Oeventrop gegründet, der in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen feiern kann.
Die Entwicklung des Vereins
1955 - 1959
Dieser Gründungsversammlung folgte eine Phase des Aufbaus. Begonnen wurde mit dem Bau von Flugmodellen, und bereits im Oktober 1955 trat der junge Verein zum erstenmal mit einem Modellflugtag an die Öffentlichkeit. Am Abend des gleichen Tages wurde der erste Fliegerball in der Sporthalle gefeiert. Das eigentliche Ziel des Vereins war jedoch das Segelfliegen. Im Rahmen einer Haltergemeinschaft mit den Arnsberger und Neheim-Hüstener Segelfliegern wurde mit einem SG 38 der Flugbetrieb auf dem Spreiberg (bei Meschede) begonnen . Die Schwierigkeiten waren groß, der Erfolg gering. Der Luftsport-Club Oeventrop war daher bemüht, bald möglichst mit eigenem Gerät auf eigenem Platz zu fliegen. Eine Startwinde wurde gebaut und der Kauf eines Doppelsitzers beschlossen. Für den Transport dieses Flugzeuges wurde mit dem Bau eines Anhängers begonnen. Geplant war die Aufnahme des Flugbetriebs auf den "Kar-Wiesen" und bereits Ende 1955 liefen die ersten Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern. Pfingsten 1956 konnte der erste Doppelsitzer vom Typ Ka II b von der Firma Schleicher in Poppenhausen an der Wasserkuppe abgeholt werden. Bis zur Zulassung des Oeventroper Fluggeländes wurde mit dem neuen Flugzeug in Werl geflogen. Am 17. Juni 1956 war es dann soweit: Unter großer Teilnahme der Oeventroper Bürger wurde auf dem neu zugelassenen Segelfluggelände "Oeventrop-Ruhrwiesen" das Flugzeug auf den Namen "Luiling vom Kar" getauft, und mit dem bekannten Segelflieger Peter Kürten am Steuer erhob sich der stolze Segler zum erstenmal von dem neuen Fluggelände in die Lüfte. Die ersten Fluggäste an diesem Tage waren Pastor Vonnahme und Bürgermeister Schulte. 1958 schlossen sich Warsteiner Segelflieger mit einem Baby II b dem Luftsport-Club Oeventrop an, und die ersten Gastvereine (Luftsportverein der Ford-Werke Köln-Niehl, Luftsport- Jugendgruppe DEMAG Düsseldorf-Benrath) führten Ferienlager in Oeventrop durch. Im gleichen Jahr wurde eine Ka 8 gekauft (einsitziges Segelflugzeug für Schulung und Leistungsflüge) und das Fluggelände -bisher ein schmaler Wiesenstreiten entlang der Ruhr- erheblich verbreitert. Am 17. Mai 1959 veranstaltete der Verein seinen ersten Flugtag mit Beteiligung namhafter Kunstflieger, Fallschirmspringern und den belgischen Heeresfliegern aus Werl).
1960-1964
Die Flugsaison 1960 begann mit dem Verlust des "Baby II b", das bei einer Außenlandung am Oeventroper Bahnhof zu Bruch ging, der Pilot blieb unverletzt. Der 2. Flugtag "Sauerland" wurde mit großem Erfolg durchgeführt. Luftsportvereine aus Benrath, Dorsten, Moers, Krefeld, Duisburg, Remscheid und Hamm führten Ferienlager in Oeventrop durch. Der Luftsport-Club Neheim begann als ständiger Gast die Segelflugschulung auf dem Oeventroper Fluggelände. Segelflieger aus Langenberg sowie Dortmund verlegten ebenfalls ihren Flugbetrieb nach Oeventrop. Der Segelfluglehrer Fritz Lehmenkühler starb am 6. Oktober 1961, nachdem er in Dortmund mit einem Motorflugzeug bei einem Übungsflug abgestürzt war. Am 11. Mai 1961 fand der wohl größte Flugtag in der Vereinsgeschichte statt, an dem neben der Bundeswehr mit Fallschirmabsprüngen und den belgischen Heeresfliegern die weltberühmte amerikanische Düsenkunstflugstaffel "The Skyblazers teilnahm. Dieser Flugtag wurde in Ausschnitten vom Westdeutschen Fernsehen übertragen. Am Abend fand in der ausverkauften Schützenhalle ein großer Fliegerball statt. Der Werkstattanbau an das bereits im Jahre 1957 gebaute Clubheim "Spatzennest" wurde fertiggestellt. Die Warsteiner Kameraden konnten ihre Ka 2 taufen, die sie anstelle des zu Bruch gegangenen Baby II b angeschafft hatten. Die Flugzeughalle wurde nach halbjähriger Bauzeit fertiggestellt. Am 18. Mai 1963 fand die feierliche Einweihung der Flugzeughalle sowie des dritten Segelflugzeuges vom Typ Ka 6 CR statt. Im Frühjahr 1964 wurde die unter Leitung von Willi Unger nach eigenen Plänen gebaute Doppeltrommel-Startwinde mit Dieselmotor fertiggestellt. Diese war weit und breit die erste Startwinde mit Dieselmotor. Damit hatte der Luftsport-Club Oeventrop technisches Neuland betreten, was den Referenten für Technik des Deutschen Aero Clubs, Landesverband NRW, Paul Krekei, veranlaßte, in seinem Diavortrag anläßlich des Deutschen Luftfahrttages 1965 im Haus der Technik in Essen eingehend auf diese Winde einzugehen. Mit der Ka 2b und der Ka 6 CR ging es zum erstenmal zum Hochgebirgssegelflug nach Samedan in Oberengadin (Schweiz). Beeindruckt von der gewaltigen Bergwelt mit extremen Aufwindverhältnissen wurde das Gleiten über die schneebedeckten, bis über 4000 Meter aufsteigenden Gipfel, zu einem unvergeßlichen Ergebnis.
1965 - 1969
Zum erstenmal fuhr eine Gruppe des Vereins zum "Wellensegelflug" nach lssoire im französischen Zentralmassiv. Wellenaufwinde entstehen beim Zusammentreffen von bestimmten geographischen und meteorologischen Verhältnissen und ermöglichen Segelflüge in große Höhen. Die Wellenflugzentren werden von Leistungsfliegern aufgesucht, die ihren Höhendiamanten erringen wollen (erforderlich 5000 Meter Höhengewinn), was in unseren Breiten nicht möglich ist. Die erste Oeventroper Segelflugwoche wurde als Mannschaftsvergleichsfliegen durchgeführt. Sieben Mannschaften nahmen daran teil. Die Ka 2 der Wartsteiner Kameraden und unsere Ka 6 CR stießen über dem Ortsteil Oeventrop zusammen; der einzige folgenschwere Unfall in der Vereinsgeschichte. Der Flugzeugpark wurde durch den Kauf einer Ka 8b erweitert. Die zweite Expedition zum Wellenflug nach Issoire erbrachte Höhendiamanten für Willi Unger, Otto Enste und Karl Brüggemann. Neun Mannschaften nahmen am Vergleichsfliegen der dritten Oeventroper Segelflugwoche teil.
1970-1974
Das Fliegerheim "Spatzennest" wurde gründlich renoviert und erhielt in Grundzügen sein heutiges Aussehen. Vier Höhendiamanten waren die Ausbeute beim Wellenflug in Issoire. Wolfgang Gerold und Willi Unger erreichten mit Ka 8b bzw. Ka 6 CR fast die Atlantikküste in der Normandie. Diese Flüge von 630 bzw. 595 km waren die letzten Streckenflüge über so große Entfernungen. Da heute besseres Fluggerät zur Verfügung steht, werden die Strecken meist als Dreiecksflüge angelegt, um die weiten Rücktransporte zu vermeiden. Otto Enste flog als erster ein 300-km- Dreieck von Oeventrop aus. Der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte: Die Mannschaft Otto Enste, Wolfgang Gerold, Willi Unger gewann die Mannschaftswertung in der Clubklasse des Deutschen Segelflugwettbewerbs Nordrhein-Westfalen. Der erste Motorsegler vom Typ SF 25 B wurde angeschafft. Nach 11000 Starts und 15 Jahren Einsatz wurde das erste Vereinsflugzeug, die Ka 2b, verkauft und eine ASK 13 angeschafft. Der Fliegerurlaub führte erstmals nach Lesce/Bied im heutigen Slowenien, am Fuße der Karawanken und Julischen Alpen. Unter starker Beteiligung der Oeventroper Jugend wird erstmals der Modellflugwettbewerb "Der kleine Uhu" durchgeführt. Ein Hochleistungssegler, Typ Standard Cirrus, wird gekauft. Die fünfte Oeventroper Segelflugwoche wurde als Ka 8 - Vergleichsfliegen durchgeführt.
1975-1979
Der Ausbau des Flugplatzes wurde begonnen. Die Seilrückholstrecke erhielt eine Teerdecke, im östlichen Platzbereich wurde ein neues Landefeld angelegt und das Landefeld West wurde den gesetzlichen Bestimmungen angepaßt. Der Flugtag zum 20jährigen Bestehen fiel fast dem Nebel und der schlechten Witterung zum Opfer, um so mehr wurden die gebotenen Leistungen von den zahlreichen Zuschauern anerkannt. 1976 war mit rund 4500 Starts das bisher fliegerisch erfolgreichste Jahr. Heinz Enste gelang das erste 500-km-Dreieck in der Vereinsgeschichte. Um den Erhalt des Fluggeländes zu sichern, wird von den zum Verkauf anstehenden Grundstücksflächen der den Flugplatz berührende Teil in Größe von 1 ha vom Verein käuflich erworben. Mit Stadt und Kreis wurden Verhandlungen aufgenommen, um das Segelfluggelände "Oeventrop- Ruhrwiesen" auf Dauer zu erhalten. Nach zweijährigem Ringen fällt die Entscheidung: Mit finanzieller Unterstützung des Hochsauerlandkreises wird der größte Teil des Segelfluggeländes von der "neuen" Stadt Arnsberg angekauft. Exkursionen des Vereins führen nach Issoire (Frankreich), Innsbruck (Österreich) und Samedan (Schweiz). Ein weiterer Schulungseinsitzer vom Typ Astir-Club wird angeschafft.
1980-1984
An einer großen Wohltätigkeitsveranstaltung aller Oeventroper Vereine im Rahmen der Städtepartnerschaft Arnsbergs mit dem englischen Bexley beteiligt sich auch der Luftsport-Club Oeventrop. Zitat aus der Tageszeitung: "Der Luftsport-Club Oeventrop vermittelte Behinderten aus Arnsbergs englischer Partnerstadt Bexlay mit Segelflügen über den Ruhrdörfern unvergeßliche Erlebnisse." Mit einem Sportflugtag am 24. August 1980 beginnen die Veranstaltungen anläßlich des 25jährigen Bestehens. Mit einem Festakt in der Schützenhalle wurde am 6. September 1980 unter Beteiligung Oeventroper Vereine sowie der Luftsportvereine aus der Nachbarschaft das Jubiläum festlich begangen. Mit Hilfe des Landes sowie viel Eigenleistung konnte eine neue Werkstatt errichtet werden. Zur Unterbringung der Transporthänger wurde ein Anbau an die Flugzeughalle fertiggestellt. Beim NRW-Segelflugwettbewerb 1982 belegte die Juniorenmannschaft des LSC Oeventrop mit Wolfgang Struff, Andreas Fritz und Stefan Aßmuth den 1 . Platz in der Clubklasse. Ein Jahr später errangen im gleichen Wettbewerb Heinz Enste und Ernst Feldmann den 1. Platz in der Doppelsitzerklasse. Im gleichen Jahr verlor der Verein sein "Ätestes Flugzeug, die Ka 8 D-5672, durch eine Bruchlandung bei einem Streckenflug. Otto Enste, beliebter und geschätzter Fluglehrer von 1966 bis 1984, Ausbildungsleiter seit 1970, tritt auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurück. Der Deutsche Aero Club, Landesverband Nordrhein-Westfalen, dankt Otto Enste für seinen jahrelangen und unermüdlichen, von Verantwortung und Idealismus getragenem Einsatz für unseren Sport und für die Jugend durch Überreichung einer Ehrenurkunde. Das Ziel des Vereinsausflugs 1984 ist der Frankfurter Flughafen mit Besichtigung der Lufthansawerft. Am 28. April 1984 verstarb unser Mitgründer und langjähriger stellvertretender Vorsitzender Walter Schledde im Alter von 56 Jahren.
1985-1989
Bei der Landesmeisterschaft in Paderborn (21.6.-7.7.85) belegten Wolfgang Gerold den 2. Platz in der Clubklasse und Heinz Enste den 8. Platz in der Doppelsitzerklasse. Mit einem gelungenen Flugplatzfest und Jubiläumsfeier in der festlich geschmückten Werkstatt feiert der Verein sein 30jähriges enstehen. Einen Ausflug ganz besonderer Art unternahm der Verein am 14. September 1985. Joachim Beule, Pilot bei der Lufthansa und Oeventroper Segelflieger, hatte eine Boeing 727 gechartert und flog mit 150 Oeventropern, die mit 3 Bussen angereist waren, von Düsseldorf über Oeventrop und Warstein nach Frankfurt. Im Juli 1986 wird die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit der Vorstandsmlitglieder Wolfgang Schönert (Vorsitzender) und Karl Masseck (Kassenwart) mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes bzw. der Bundesverdienstmedallie durch den Landrat Herrn Rolf Füllgräbe (Hochsauerlandkreis) im Rahmen einer Feierstunde im Spatzennest gewürdigt. 1987 konnte der 100 000. Start auf dem Oeventroper Fluggelände durchgeführt werden. Ein Antrag auf Erweiterung des Betriebs auf dem Segelfluggelände Oeventrop für selbststartende Motorsegler, Flugzeugschlepp und Freiballonstarts wurde beim zuständigen RP in Münster gestellt (inzwischen genehmigt). Das Spatzennest wird wieder einmal renoviert und erhält eine neue Fensterfront. Im April 1988 stirbt unser Fliegerfreund Ludwig Maybaum aus Sundern im Alter von 90 Jahren, der seine frühere fliegerische Tätigkeit überwiegend in Oeventrop ausgeübt hat. Mit der neu gegründeten Ballongruppe ist ein weiterer Zweig des Luftsports in Oeventrop heimisch. Der erste Ballon der Gruppe, D-Oeventrop, startet am 30. Januar 1989 zu seiner ersten Fahrt auf dem Segelfluggelände. Im Rahmen des Flugplatzfestes wurde das neueste Segelflugzeug des Vereins, eine DG 300, durch Pastor Hölzer und Diakon Nehls im Beisein von Bürgermeister Paust eingeweiht. Der Vereinsausflug führte 1989 zur Röhn mit Besichtigung der Wasserkuppe (Segelflugmuseum) und des Flugzeugwerks "Schleicher" in Poppenhausen.
1990-1994
Anläßlich des 70. Geburtstages wird Willi Unger als erstem Vereinsmitglied für seine Verdienste um den Luftsport-Club Oeventrop im Beisein der Luftsportler durch den Vorsitzenden Schönert die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Beim "Galaabend des Sports", Sportlerehrung 1991 des Stadtsportverbandes Arnsberg, erhalten die Vereinsmitglieder Wolfgang Schönert, Karl Masseck und Willi Unger die Sportplakette des Stadtsportverbandes. Nach 36jähriger Vorstandstätigkeit stellen sich der bisherige Vorsitzende Wolfgang Schönert sowie der Kassenwart Karl Masseck nicht mehr zur Wahl. Die Jahreshauptversammlung 1992 wählt Wolfgang Löser zum neuen Vorsitzenden. Die neu entstandene Seniorengruppe trifft sich jeden zweiten Dienstag zum "Rentnerfliegen". Ziel der Gruppe ??? Den älteren Vereinsmitgliedern ohne den Streß und die Hektik des Wochenendflugbetriebes möglichst lange ein aktives Flugerlebnis zu ermöglichen. Der erste Vereinsausflug nach Wegfall des "Eisernen Vorhanges" zwischen den beiden Deutschen Staaten führt nach Eisenach in der ehemaligen DDR mit Besuch der "Wartburg". Im November 1992 wird durch das Aufstellen von drei Seecontainern ein Hangar für fünf Flugzeugtransporthänger geschaffen. Durch die Baumaßnahme des Ruhrverbandes (Verlegung einer Druckleitung zur Kläranlage Wildshausen) wird eine zweite Schleppstrecke geschaffen; gleichzeitig wird das Fluggelände durch Zupachtung nach Osten hin um rund 100 Meter erweitert. Im Rahmen des Flugplatzfestes wird ein neuer Doppelsitzer vom Typ ASK 21 eingeweiht. Durch Überlassung eines Bundeswehrfahrzeuges vom Fliegerhorst Düsseldorf erhält die Startwinde einen neuen Unterbau. Der Motorsegler wird mit einem stärkeren Motor ausgestattet, der die Eigenstartfähigkeit spürbar verbessert.