Bundessausscheid im Jugendvergleichsfliegen in Neuruppin/Brandenburg 2012

Nachdem Johanna Terhardt sich auf dem Landesausscheid Nordrhein-Westfalens im südwestfälischen Schameder mit einer tollen Leistung den ersten Platz sicherte, ging es eine Woche darauf zur Deutschen Meisterschaft im Jugendvergleichsfliegen, dem Bundesausscheid, der dieses Jahr von der Luftsportjugend Brandenburg in Neuruppin ausgetragen wurde.

Am Donnerstagmorgen machten sich Pilotin Johanna, Jens Frische als Mannschaft und Trainer Frank „Mr. Jugendvergleichsfliegen" Hofmann mit der Ka6CR D-5267 „WG" auf die 500 Kilometer lange Fahrt nach Ostdeutschland. Diese verlief dann glücklicherweise ohne Staus oder andere Probleme, sodass schon am späten Nachmittag das Ziel erreicht wurde. Während Johanna direkt ihren Einweisungsstart absolvierte rüsteten Jens und Frank das Flugzeug auf, damit es während des Wettbewerbs in der Flugzeughalle stehen konnte, was das morgendliche Aufrüsten überflüssig macht. Danach wurden die Zelte aufgebaut und sich mit den anderen Teilnehmern bekannt gemacht. Eine sehr interessante Erfahrung ist das Treffen von Segelfliegern aus anderen Bundesländern, da die meisten Jugendveranstaltungen nur auf Landesebene stattfinden und man deshalb auch viele neue Leute kennenlernt.

Der Freitag stand dann ganz im Zeichen des Trainings und Johanna absolvierte mehrere Starts, um sich auf den kommenden Wertungstag vorzubereiten. Des Weiteren war es erfreulicherweise auch möglich, dass die Helfer einige Thermikflüge machen, sodass alle auf ihre Kosten kamen. Abends war dann früh ins Bett gehen angesagt, insbesondere natürlich für die Piloten.

Der nächste Tag begann nämlich schon um 06:00 Uhr morgens bei Dunkelheit mit dem Frühstück, um 07:30 war Startbereitschaft angesagt. Bald darauf begann dann auch der erste Wertungsdurchgang, Kreiswechselflug und Landung mit Seitengleitflug waren angesagt. Beides gelang Johanna recht gut, auch wenn sie sich selbst ehrgeizig zeigte und mit ihrer Leistung nicht zufrieden war, sie wusste schließlich, dass sie es noch besser konnte.

Im zweiten Durchgang lautete der Flugauftrag Kreisflug nach Schnellflug, auch als Hochgezogene Fahrtkurve bekannt. Diese gelang Johanna, und auch an der Landung gab es wenig auszusetzen.

Da es leider zahlreiche Unterbrechungen durch Seilrisse gab, entschied sich die Jury, keine dritten Durchgang zu fliegen, da die Zeit bis zum Sonnenuntergang nicht ausgereicht hätte. Stattdessen gab es wieder die Möglichkeit zum freien Fliegen für Piloten und Helfer; Jens hatte ursprünglich vor, noch einen Start zum Abschluss zu machen, aber aufgrund eines herannahenden Schlechtwetters wurde die Ka6 dann doch in die Halle gepackt, und das keine Minute zu früh, kaum hatte der Holzoldtimer, der in der kommenden Saison auf 50 Jahre fliegerische Vergangenheit zurückblicken kann, ein Dach über den Flächen, brach ein schweres Unwetter herein. So waren wir froh, das Fliegen rechtzeitig beendet zu haben und konnten in Ruhe in der Halle abrüsten und uns danach der abendlichen Feier widmen!

Sonntags früh waren dann alle ausgeschlafen und munter zur Siegerehrung erschienen. Daniel Neutzler aus Schameder wurde 30., Johanna schaffte es auf den 19. Platz und Leonard Rapp aus Meiersberg belegte den 7. Rang. Der Titel des Deutschen Meisters, den bislang Marcel Brüggemann aus Oeventrop innehatte wandert nun für ein Jahr nach Niedersachsen. Insgesamt nahmen 45 Piloten teil. In der Mannschaftswertung belegte NRW den 6. Platz. Doch wer glaubt, unsere Vertreter wären ohne Pokal zurückgereist, der fehlt: Johanna erhielt noch den Pokal für die beste weibliche Teilnehmerin. Allen Piloten einen Herzlichen Glückwunsch zu ihren tollen Leistungen!

Mit also nicht ganz leeren Händen ging es dann auf die anstrengende Rückfahrt, um circa 19:00 wurden die Oeventroper Ruhrwiesen dann wieder erreicht, wo dem Wettbewerbsteam von einem großen Empfangskomitee eine schöne Wiederankunft beschert wurde!

So war es für alle drei ein tolles lange Wochenende in Neuruppin, und wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen werden, wo Oeventrop mittlerweile den Status eines Stammgastes innehat, den nicht zu verlieren es gilt!

Autor: Jens Frische